Rolfs Sohn hat es tatsächlich geschafft, den Beitrag des Unfalls (s. vorherigen Artikel) auf Youtube ausfindig zu machen – hier kann man Rolf ab ca. 01:04 in den philippinischen Nachrichten bewundern!
Philippinen
Liebe Alle,
gestern sollte eigentlich, trotz Dienstes, ein erholsamer Sonntag werden. Die Vormittagsstationsarbeit war zwar auch reichlich, aber schaffbar gewesen und ich hatte – bei großer Mittagsschwüle – grade geduscht, als ich von einer Schwester zu unserer Gynäkologin in den Kreißsaal zur Hilfe gerufen wurde. Ich war immer noch spärlichst bekleidet, als sie schon wieder kam und „Emergency, emergency!“ rief und ich – buchstäblich im Laufen noch die Hose hochziehend – losflitzte.
Im Kreißsaal blutete eine Frau heftigst aus einem Gebärmutterhalsriss. Inzwischen zum Hilfsanästhesisten aufgestiegen, rief ich einer Hebamme die Narkosemitteldosierungen zu und werkelte dann zusammen mit der Gynäkologin über eine Stunde schweißüberströmt an der Frau herum. Schließlich war die Blutung bis auf weiteres gestillt.
Hätt´schlimmer kommen können, dachte ich und freute mich auf eine Atempause.
Aber ich wurde direkt in den Notaufnahmeraum gelotst und es kam schlimmer …
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Liebe Alle,
wer von Euch kennt ein Kaff namens Davao??
Keiner?
Dann geht es Euch so wie bisher mir selbst, der ich mir bislang ein ausreichendes geographisches Wissen einbildete …
Das „Kaff“ hat 1,4 Millionen Einwohner, eine Ausdehnung wie der Großraum Berlin und ist die zweitgrößte Stadt der Philippinen (und liegt auf Mindanao, der zweitgrößten philippinischen Insel, die insgesamt 14 Mio. Einwohner hat. Nach Borneo sind es rund 400 km, zur nächsten indonesischen Insel gut 100 km).
Im Inneren dieser Insel, einer gebirgigen Region mit reichlich Regenfall, liegt mein erster Einsatzort: Buda, ein kleines Krankenhaus ohne operative Ausrichtung, 40 bis 50 Betten und ausgerichtet vorwiegend auf Geburtshilfe, Kinder und Tuberkulose. Hier betreibe ich den internistischen Part, später wird es auf eine sogenannte „Rolling Clinic“ gehen, eine zweiwöchige Geländewagentour zur versteckt in den Bergen lebenden eigentlichen Urbevölkerung Mindanaos, den Manyang.
Die Anreise nach Buda nahm mehr als anderthalb Tage in Anspruch: über Frankfurt und Hongkong geht es nach Manila, von dort per Regionalflieger ins oben genannte Davao, dann noch einige Stunden durchrüttelnde Autofahrt. Weiterlesen …